Cyber-Gefahren entgegentreten

Verteidigungsministerin Viola Amherd und ETH-Pr?sident Jo?l Mesot haben an der ETH Z¨¹rich ein Labor des nationalen Cyber Defence Ó¢»ÊÓéÀÖ er?ffnet. Es komplettiert den Verbund dreier Standorte, mit denen Bund, Hochschulen und Wirtschaft sich vernetzen, um der wachsenden Bedrohung aus dem Cyberspace wirksam zu begegnen.

Viola Amherd und Joël Mesot
VBS-Chefin Viola Amherd und ETH-Pr?sident Jo?l Mesot schaffen mit dem Cyber Defence Ó¢»ÊÓéÀÖ an der ETH eine Plattform zur B¨¹ndelung der Cyberabwehr-Kompetenzen. (Bild: Alessandro della Bella / ETH Z¨¹rich)

Es war ein Weckruf: 2016 geriet der bundeseigene R¨¹stungskonzern Ruag ins Visier eines gross angelegten Cyberangriffs. Man habe damals erkannt, dass man in der Schweiz zu wenig gut gegen Cybergefahren gewappnet sei, sagte Viola Amherd, Chefin des Departements f¨¹r Verteidigung, Bev?lkerungsschutz und Sport (VBS), am Freitag anl?sslich der Er?ffnung eines Labors des nationalen Cyber Defence Ó¢»ÊÓéÀÖ (CYD) an der ETH.

Cyber-Risiken: Priorit?t der Sicherheitspolitik

?Weltweit hat sich die Sicherheitslage in den letzten Jahren verschlechtert. Ein Aspekt davon ist die wachsende Gefahr aus dem Cyberraum?, so Viola Amherd. ?Deshalb ist f¨¹r mich v?llig klar, dass Cybergefahren in einer modernen Sicherheitspolitik Priorit?t haben m¨¹ssen.? Der Bund sei in diesem hoch komplexen Bereich jedoch auf den Beitrag der Wissenschaft angewiesen. Sie freue sich deshalb sehr, zusammen mit der ETH Z¨¹rich ein Labor des nationalen Cyber Defense Ó¢»ÊÓéÀÖ er?ffnen zu k?nnen. Federf¨¹hrend f¨¹r den Ó¢»ÊÓéÀÖ ist armasuisse, das Bundesamt f¨¹r R¨¹stung. Das Labor an der ETH erg?nzt den bereits bestehenden Ableger an der EPF Lausanne und den Hauptst¨¹tzpunkt in Thun. Das Ziel ist, Know-how von Spezialisten aus Industrie, Wissenschaft und Wirtschaft zu verbinden.

?Der Bund kann auf die ETH z?hlen?, hielt ETH-Pr?sident Jo?l Mesot an der Er?ffnung fest. Zwischen dem VBS und der ETH bestehe seit langem eine vielf?ltige und enge Zusammenarbeit. Dazu geh?re in der Ausbildung die Milit?rakademie an der ETH (MILAK), in der Sicherheitspolitik und der Konfliktforschung das Center for Security Studies (CSS) und in Sachen Technologie das Zurich Information Security and Privacy Center (ZISC). ?Viel Kompetenz f¨¹r den Bereich Cybersicherheit liefert nat¨¹rlich unser Departement Informatik?, so Jo?l Mesot. ?Die Voraussetzungen sind hervorragend: Hochschul-Rankings zeigen, dass das ETH-Informatikdepartement eine der besten Adressen der Welt f¨¹r Forschung und Ausbildung ist.?

Generell bilde Cybersecurity f¨¹r die ETH einen strategischen Schwerpunkt. Ein aktuelles Beispiel daf¨¹r sei der neue Masterstudiengang in Cybersecurity, den die ETH Z¨¹rich zusammen mit der EPFL seit Kurzem anbiete. Und mit dem sicheren und schnelleren Internet ¡®SCION¡¯ er?ffne ETH-Informatikprofessor Adrian Perrig der weltweiten Kommunikation ¨¹bers Netz spannende Perspektiven. ?Wir freuen uns, dass wir den Bund mit dem Cyber Defence Ó¢»ÊÓéÀÖ unterst¨¹tzen und damit einen Beitrag zur Sicherheit des Landes leisten k?nnen?, sagte der ETH-Pr?sident.

Gegen die Erosion des Vertrauens

Vincent Lenders, ETH-Absolvent und Leiter des CYD-Labors an der ETH, wies auf die Tatsache hin, dass es mittlerweile mehr vernetzte Ger?te als Menschen auf der Welt gebe. Die Abh?ngigkeit von sensiblen Infrastrukturen sei bereits heute umfassend. Im krassen Gegensatz dazu stehe der Umstand, dass es an Know-how fehle, um damit umzugehen. Der Ó¢»ÊÓéÀÖ ziele darauf ab, diese Kompetenzen aufzubauen und die Schweiz zu einer Cyberabwehr zu bef?higen.

Als aktuell gr?sste Herausforderung bezeichnete Srdjan Capkun, ETH-Professor f¨¹r Informationssicherheit und Direktor des ZISC, die Erosion des Vertrauens in die IT-Infrastruktur und die zunehmende ?berforderung der Menschen beim Thema Datensicherheit. Immer wieder liessen Meldungen ¨¹ber massive Datenverluste aufhorchen. Tatsache sei: ?Jedes Ger?t, jede Infrastruktur kann gehackt werden.? Um dem zu begegnen und Vertrauen wieder aufzubauen, brauche es unter anderem eine gewisse R¨¹ckkehr zum Lokalen. So sollten sich Fachkr?fte mit unterschiedlichen Kompetenzen m?glichst direkt austauschen k?nnen. Der Cyber Defence Ó¢»ÊÓéÀÖ an der ETH biete eine ideale Basis, um dieses Bed¨¹rfnis umzusetzen.

Vertrauen sei auch der Kern des Kundenversprechens, das seine Firma abgebe, sagte Andreas H?berli, Chief Technology Officer des auf Schliess- und Sicherheitstechnik spezialisierten Unternehmens dormakaba. Mit der zunehmenden Verlagerung des Themas Sicherheit von der physischen in die virtuelle Welt wachse die Herausforderung, dieses Versprechen einzul?sen. Der Cyber Defense Ó¢»ÊÓéÀÖ sei aus Sicht der Schweizer Industrie ein wichtiger und hoch willkommener Schritt, damit die Gesellschaft im Ringen um die Vorherrschaft im virtuellen Raum die Oberhand beh?lt.

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